Papst Benedikt XVI. spricht der Äthiopisch-Orthodoxen Tewahedo-Kirche sein Beileid
zum Tod ihres Patriarchen Abune Paulos aus. Dieser war am Donnerstag im Alter von
76 Jahren verstorben. Er erinnere sich vor allem an die Beiträge Paulos bei der Bischofssynode
zu Afrika, schreibt der Papst. Paulos sei die Annäherung zwischen seiner Kirche und
der römisch-katholischen Kirche immer ein Anliegen gewesen, so Benedikt in seinem
Beileidsbrief. Paulos war seit 1992 Oberhaupt der Tewahedo-Kirche und außerdem
Präsident des Weltkirchenrates in Genf. Dessen Generalsekretär Olaf Fykse Tveit würdigte
Paulos Engagement für den ökumenischen Dienst der Christen, vor allem für die am Rande
der Gesellschaft stehenden Menschen. Besonders hob Tveit hervor, dass Paulos sich
stark für die Opfer der Immunschwächekrankheit AIDS eingesetzt habe. Bekannt wurde
Paulos ebenfalls durch seine Wortmeldungen beim Weltwirtschaftsforum und auch bei
den Treffen von Religionsvertretern bei der UNO. Auch die katholische Basisgemeinschaft
Sant’Egidio drückte ihre Trauer über den Verlust aus. Sant’Egidio-Präsident Marco
Impagliazzo erinnerte vor allem an den gemeinsamen Einsatz für Afrika, den man lange
Jahre in gegenseitiger Wertschätzung vollbracht habe.
Hintergrund Die
Tewahedo-Kirche hat mehr als 40 Millionen Mitglieder, vor allem in Äthiopien. Damit
ist sie eine der weltweit größten orthodoxen orientalischen Kirchen. Der Name Tewahedo
bezieht sich auf den Glauben an Christi einzige Natur, im Gegensatz zur Zwei-Naturen-Lehre
der Ostkirchen und der katholischen Kirche.