Der Konflikt in Syrien spaltet nach Darstellung des maronitischen Patriarchen Bechara
Rai auch Sunniten und Alawiten im Libanon. Ebenfalls verschärften sich unter dem Eindruck
der syrischen Ereignisse die politischen Spannungen zwischen libanesischen Sunniten
und Schiiten, sagte das Oberhaupt der mit Rom verbundenen Kirche am Donnerstag. Christen
müssten in dieser Situation ihrer Verantwortung gerecht werden. Dazu brauche es Einigkeit
zwischen den Konfessionen. Der Patriarch äußerte sich zuversichtlich über die Zukunft
der Christen im Nahen Osten. Ein Erstarken der Islamisten werde deren Präsenz
nicht beenden. Christen seien seit 2.000 Jahren in der Region verwurzelt und hätten
die örtlichen Kulturen geprägt. Auch Muslime schätzten die Anwesenheit von Christen
aufgrund deren intellektueller, moralischer und beruflicher Qualitäten. Bechara
Rai äußerte sich bei einer Veranstaltung von „Kirche in Not“ in München.