D: „Staatsvertrag“ mit Muslimen geschlossen - Kirchen begrüßen Hamburgs Vorreiterschaft
„Wir möchten den in Hamburg lebenden Muslimen und Alleviten ihre Rechte und Pflichten
bestätigen und ihnen den Platz in der Mitte der Gesellschaft einräumen," das sagte
Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz an diesem Dienstag bei der Vorstellung des
Vertragswerks mit drei muslimischen Verbänden und der alevitischen Gemeinde. Hamburg
ist damit das erste Bundesland, das eine Art Staatsvertrag mit den religiösen Gruppierungen
in seiner Stadt schließe. Die evangelisch-lutherische Kirche in Norddeutschland und
das Erzbistum Hamburg hätten das Vorhaben begrüßt, wie die Agentur Idea meldet. Die
Verträge schafften „Sicherheit und Verlässlichkeit auf beiden Seiten“.
Neben
der Anerkennung der muslimischen Feiertage, dem Bau von Moscheen und der Trägerschaft
von Kindertagesstätten sei außerdem die Reform des gemeinsamen Religionsunterrichtes
geplant. Der gemeinsame Unterricht solle nicht, wie bislang, nur von evangelischen,
sondern nun auch von muslimischen Lehrkräften geleitet werden können. Die Bischöfin
der evangelisch-lutherischen Kirche in Hamburg, Kirsten Fehrs, habe sich bereit erklärt
die konkrete Planung zu unterstützen, um nach Formen der „gleichberechtigten Verantwortung“
des Unterrichts zu finden, so Idea. Die katholische Kirche beteilige sich nicht an
dem gemeinsamen Unterricht.