Das Apostolische Vikariat
in Nordarabien zieht um. Der Amtssitz wird von Kuwait nach Bahrain verlegt, gab der
zuständige Bischof Camillo Ballin in diesen Tagen bekannt. Das Vikariat – eine Art
Vorstufe zum Bistum – umfasst vier Staaten: Kuwait, Bahrain, Qatar und Saudi Arabien.
Im Mai 2011 hatte Papst Benedikt eine Aufspaltung des Vikariats Arabien in einen nördlichen
und einen südlichen Teil verfügt. Bischof Ballin, ein gebürtiger Norditaliener, nennt
zwei Gründe für die Verlegung seines Vikariats nach Bahrain:
“Bahrain liegt
zentraler, in einer Stunde kann man Saudi Arabien erreichen, es ist ein geeigneter
Ausgangspunkt für alle anderen Regionen, die wir betreuen. Zweitens erleichtert Bahrain
die Einreise für Priester, christliche Persönlichkeiten und Religionslehrer.”
Gut
zwei Millionen Katholiken leben in den vier arabischen Staaten, die Bischof Ballin
seelsorgerlich betreut; rund eineinhalb Millionen allein in Saudi Arabien. So gut
wie alle diese Katholiken sind Migranten und Gastarbeiter, sie stammen vor allem von
den Philippinen, aus Indien, Bangladesch und Sri Lanka. Zu den besonderen seelsorglichen
Herausforderungen gehören die unterschiedlichen Nationalitäten, Sprachen, Kulturen
und Riten, so Ballin.
„In der Kathedrale von Kuwait feiern wir in fünf
Riten und zwölf Sprachen. Eine Quadratur des Kreises! Das bringt Spannungen. Wir müssen
uns überlegen, wir wir aus diesen Gemeinden die eine Kirche machen können, nicht mehrere
nebeneinander bestehende katholische Kirchen. Das Hauptproblem ist aber der Platzmangel.
Wir haben Hunderttausende Gläubige, die Räume sind immer zu eng. Die gute Nachricht
ist, dass Bahrain mir ein Areal von 9000 Quadratmetern für eine neue Kirche zur Verfügung
stellt. In unsere Kirche in der Hauptstadt passen nämlich nur 1000 Gläubige. Dieses
Geschenk ist ein wichtiges Zeichen der Öffnung für Bahrain und ich hoffe, dass es
zum Vorbild für andere Länder wird.“ (rv 11.08.2012 gs)