2012-08-05 11:32:05

Ägypten: Erzbischof kritisiert neue Regierung


Das Übergangs-Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche kritisert die Zusammensetzung der neuen Regierung in Kairo als „unfair“. Das vom neuen Präsidenten Mohammed Mursi letzte Woche vorgestellte Kabinett spiegle nur unzureichend wider, dass es auch Christen in Ägypten gebe. „Wir hatten eigentlich mit mehr koptischen Vertretern in der neuen Regierung gerechnet, vor allem weil die Zahl der Ministerien auf 35 gestiegen ist.“ Das sagte Erzbischof Pachomius der unabhängigen Tageszeitung „al-Shorouk“ vom Samstag. Pachomius vertritt - bis zur Wahl eines neuen koptischen Papstes am Jahresende - die Mehrheit der Christen in Ägypten, etwa zehn Prozent der Bevölkerung. Nur zwei der Minister, die am Donnerstag ihren Amtseid ablegten, sind Frauen, darunter eine Koptin, die für Forschung und Wissenschaft zuständig sein wird. Pachomius gibt an, statt mit einem hätten die Kopten mit ungefähr vier Ministerposten gerechnet. In der bisherigen Regierung gab es zwei Minister, die zur koptisch-orthodoxen Kirche gehören. Die meisten Minister in Mursis neuem Kabinett gelten als „Experten“; zwei gehören der islamistischen Muslimbruderschaft an.

(ap 05.08.2012 sk)








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