Der Nationale Kirchenrat Indiens ruft die Christen zu einem Gebetstag für ein Indien
ohne Atomwaffen und Atomkraft auf. Der Subkontinent solle sich ein Beispiel an Deutschland
nehmen, das sich zum Atomausstieg und zu einem Ausbau alternativer Energiequellen
verpflichtet habe, heißt es in einer Erklärung des Dachverbands der protestantischen
Kirchen Indiens zum Hiroschima-Gedenktag am 6. August. Insbesondere sollen sich die
Christen demnach am Sonntag bei den Gebeten für ein kernkraftfreies Indien solidarisch
mit Bürgerinitiativen zeigen, die Widerstand gegen die Kernkraftwerke Koodankulam
in Tamil Nadu und Jaitapur in Maharashtra leisteten. Die Katastrophe im japanischen
Fukushima im März 2011 hat auch der indischen Anti-AKW-Bewegung Auftrieb gegeben,
in der auch Christen und Kirchen aller Konfessionen aktiv sind. Im stark erdbebengefährdeten
Jaitapur soll mit französischer Hilfe die größte Kernenergieanlage der Welt entstehen.
Im Kernkraftwerk Koodankulam wird laut indischen Medienberichten Mitte August mit
der Lieferung der Uranbrennstäbe begonnen. Koodankulam liegt an der Küste von Tamil
Nadu im Süden Indiens, einer stark tsunamigefährdeten Region.