Spanien: Die Wirtschaftskrise wächst, die Großzügigkeit der Menschen auch
Die Inflation steigt,
die Rezession nimmt zu: Die Wirtschaftskrise in Spanien schädigt nicht die Solidarität
der Menschen untereinander, ganz im Gegenteil. Das sagt der Erzbischof von Oviedo,
Jesús Sanz Montes, im Interview mit Radio Vatikan.
„Mehr als je zuvor gibt
es diese Großzügigkeit, sie nimmt bei den Menschen auch in Zeiten der großen Krise
keineswegs ab. Die Bereitschaft, für den Anderen etwas zu tun, Zeit oder auch Geld
zu opfern, nimmt zu.“
In Europa wandle sich die ökonomische Krise in eine
soziale Krise und das verlange nach einer Antwort der Kirche, so Erzbischof Sanz Montes.
Besonders müsse man ein Auge auf die Rettungsmaßnahmen der EU werfen.
„Wir
müssen zuerst auf die Verwundbarkeit des Systems hinweisen und darauf, dass es sehr
weltliche Interessen gibt, die die Stabilität von Staaten wir Spanien und auch Italien
schwächen wollen. Wir sind sehr besorgt, weil die daraus resultierende Arbeitslosigkeit
stetig zunimmt. Diese Verwundbarkeit wirkt sich eben nicht auf das Bankenwesen oder
die Politik aus, sondern trifft die Schwächsten der Gesellschaft, vor allem bei den
Jugendlichen. Wir hoffen aber, dass die Menschen auf eine vernünftige Weise
protestieren. Wenn wir die Werte, für die wir stehen, auf den Plätzen aufgeben, hilft
das gar nicht. Die Kirche wird hierbei mit neuen Augen gesehen. Wir werden nicht als
interessierte Parte wahrgenommen, als Partei in dem Streit.“