Slowakei: Widerstand gegen Abschaffung von kirchlichem Feiertag
Eine Bürgerinitiative ist gegen die mögliche Abschaffung des kirchlichen Feiertags
am 15. September, dem Festtag der Schmerzensreichen Muttergottes. Die Gruppe sammelt
Unterschriften unter einen offenen Brief an Ministerpräsident Robert Fico. Zuletzt
unterzeichneten in einer Aktion vor dem Parlament in Bratislava auch 35 Abgeordnete,
unter ihnen die Vorsitzenden dreier Oppositionsparteien, die Petition. Premier Fico
hatte vor einigen Wochen die Anregung slowakischer Wirtschaftsvertreter zur Streichung
von Feiertagen aufgegriffen und vorgeschlagen, je einen Feiertag mit weltlichem und
kirchlichem Hintergrund zu streichen. Würde dieses Projekt realisiert, sagte Fico,
wäre die „Slowakei ein Land, dem eine Sanierung der öffentlichen Finanzen ohne negativen
Einfluss auf das Wirtschaftswachstum gelungen ist“. Während die Abschaffung des in
der Bevölkerung kaum verankerten Verfassungstags am 1. September vorwiegend auf Widerstand
aus Arbeitnehmerkreisen stieß, wird die Streichung des Feiertags am 15. September
von der katholischen Kirche vehement abgelehnt. Der Tag sei im Grundvertrag der Slowakischen
Republik mit dem Heiligen Stuhl ausdrücklich erwähnt und auch eine zeitliche Begrenzung
auf zunächst fünf Jahre, wie sie Ministerpräsident Robert Fico vorgeschlagen hat,
komme nicht in Frage, hieß es.