D/Österreich/Schweiz: Schulterschluss jüdischer Gemeinden
Die jüdischen Gemeinden in Österreich, Deutschland und der Schweiz schließen sich
in der aktuellen Beschneidungsdebatte zusammen. Die Israelitische Kultusgemeinde Wien
ist derzeit mit der Organisation einer staatenübergreifenden Koordinationsgruppe betraut,
so der Präsident der Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, am Montag gegenüber der österreichischen
Nachrichtenagentur APA. Deutsch zeigt sich zuversichtlich, die Debatte im Sinne der
jüdischen Gemeinden entscheiden zu können. Er glaubt, „dass der gesetzliche Status
Quo in Österreich belassen und auch in Deutschland ein Gesetz zum Schutz der religiösen
Beschneidung bei Männern verabschiedet werden wird“. Ziel sei es, eine gemeinsame
Strategie in der Debatte zu koordinieren. Obwohl die „ambivalent auszulegende Gesetzeslage“
in Deutschland mit der „explizit positiven Einstellung der österreichischen Gesetze“
nicht zu vergleichen sei, „versuchen die Gegner religiöser Traditionen auch in diesem
Lande, zum Teil auch mit eindeutig antisemitischen Ansätzen, diese mit haarsträubender
Ignoranz und Polemik geführte Diskussion für ihre Ziele zu nutzen“, so der Präsident
der Israelitischen Kultusgemeinde Wien.