2012-07-29 14:57:19

UNO: Kirche fordert Zugang zu AIDS-Therapien für Arme


Am Freitag ist in Washington die 19. Internationale AIDS-Konferenz zu Ende gegangen. 25.000 Teilnehmer aus mehr als 180 Ländern diskutierten eine Woche lang über Fortschritte und Rückschritte im Kampf gegen Aids. Größtes Problem derzeit ist der Zugang zu den Therapien. Auch günstige AIDS-Tests fehlen: Schätzungsweise 20 Prozent der AIDS-Positiven wissen nicht, dass sie den Virus in sich tragen und andere anstecken können.

Mit dabei bei dem Treffen waren auch Vertreter der katholischen Kirche. Msgr. Robert Vitillo hat für Caritas Internationalis als AIDS-Experte teilgenommen:

„Jüngste Erhebungen der UNAIDS haben gezeigt, dass die Hälfte der Menschen, die Zugang zu antiretroviralen Therapien brauchen, ihn nicht haben. Das heißt 16 Millionen Menschen brauchen die Therapie und 8 Millionen haben Zugang. Das ist schon ein Fortschritt, aber die andere Hälfte bleibt ausgeschlossen. Dann fordert uns derzeit die Weltwirtschaftskrise heraus, und viele Regierungen deckeln die Budgets für diese Therapien. Daher fürchten wir, dass auch weiterhin viele Menschen von den Therapien ausgeschlossen bleiben.“

Betroffen sind vor allem Menschen in Afrika…

„Ja in der Tat, denn das Epizentrum dieser Pandemie liegt weiterhin in Afrika, aber es gibt auch andere Regionen der Welt: Zum Beispiel haben in Südostasien viele Menschen keinen Zugang zu den Therapien, so wie auch in vielen Ländern Osteuropas und Zentralasiens.“

Auf der Konferenz verdeutlichten Forscher der Harvard-University, dass die relativ hohen Kosten für die Therapien wettgemacht würden durch die spätere Ersparnis, wenn der Ausbruch der Krankheit verhindert wird: Jeder in antiretrovirale Therapien für die Ärmsten investierte Dollar, bringt zwei Dollar Gewinn an Ersparnis für die soziale Gemeinschaft. – Die 20. Welt-Aids-Konferenz soll im Juli 2014 in Melbourne in Australien stattfinden. Es werden mehr als 14.000 Teilnehmer erwartet.

(rv 29.07.2012 mc)








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