UNO: Kirche fordert Zugang zu AIDS-Therapien für Arme
Am Freitag ist in Washington die 19. Internationale AIDS-Konferenz zu Ende gegangen.
25.000 Teilnehmer aus mehr als 180 Ländern diskutierten eine Woche lang über Fortschritte
und Rückschritte im Kampf gegen Aids. Größtes Problem derzeit ist der Zugang zu den
Therapien. Auch günstige AIDS-Tests fehlen: Schätzungsweise 20 Prozent der AIDS-Positiven
wissen nicht, dass sie den Virus in sich tragen und andere anstecken können.
Mit
dabei bei dem Treffen waren auch Vertreter der katholischen Kirche. Msgr. Robert Vitillo
hat für Caritas Internationalis als AIDS-Experte teilgenommen:
„Jüngste
Erhebungen der UNAIDS haben gezeigt, dass die Hälfte der Menschen, die Zugang zu antiretroviralen
Therapien brauchen, ihn nicht haben. Das heißt 16 Millionen Menschen brauchen die
Therapie und 8 Millionen haben Zugang. Das ist schon ein Fortschritt, aber die andere
Hälfte bleibt ausgeschlossen. Dann fordert uns derzeit die Weltwirtschaftskrise heraus,
und viele Regierungen deckeln die Budgets für diese Therapien. Daher fürchten wir,
dass auch weiterhin viele Menschen von den Therapien ausgeschlossen bleiben.“
Betroffen
sind vor allem Menschen in Afrika…
„Ja in der Tat, denn das Epizentrum dieser
Pandemie liegt weiterhin in Afrika, aber es gibt auch andere Regionen der Welt: Zum
Beispiel haben in Südostasien viele Menschen keinen Zugang zu den Therapien, so wie
auch in vielen Ländern Osteuropas und Zentralasiens.“
Auf der Konferenz
verdeutlichten Forscher der Harvard-University, dass die relativ hohen Kosten für
die Therapien wettgemacht würden durch die spätere Ersparnis, wenn der Ausbruch der
Krankheit verhindert wird: Jeder in antiretrovirale Therapien für die Ärmsten investierte
Dollar, bringt zwei Dollar Gewinn an Ersparnis für die soziale Gemeinschaft. – Die
20. Welt-Aids-Konferenz soll im Juli 2014 in Melbourne in Australien stattfinden.
Es werden mehr als 14.000 Teilnehmer erwartet.