Papst: Treue zur Eucharistie und Solidarität mit Stahlarbeitern
Sonntag für Sonntag
hält Benedikt XVI. beim Angelusgebet auch eine Kurzkatechese. Meist geht er dabei
auf die Lesungen der (lateinischen) Sonntagsliturgie ein. So auch diesem Sonntag,
an dem es um das Wunder von der Brotvermehrung geht. Der Papst rief aus diesem Anlass
zu einer menschenwürdigen Nahrungsmittelversorgung und gerechte Lebensbedingungen
für alle Menschen auf. Bestehende Ungleichheiten dürften nicht mit Waffengewalt gelöst
werden. Stattdessen müsse geteilt werden. Er unterstrich weiters die Wichtigkeit der
Teilnahme an der Eucharistie: Sie ermögliche die Gemeinschaft mit Jesus Christus. An
die deutschsprachigen Pilger richtete er diese zusammenfassenden Worte: „Von
Herzen grüße ich alle deutschsprachigen Pilger und Besucher. Mit dem Wunder der Brotvermehrung
im heutigen Sonntagsevangelium zeigt uns Christus, dass seine Liebe größer ist als
menschliches Sorgen und Planen. Dabei will er aber auch unseren Beitrag. Was wir im
Vertrauen auf ihn tun, das macht er fruchtbar und begleitet es mit seinem Segen. In
der Einheit mit ihm, in die wir hineinzuwachsen wollen, werden wir Zeugen und Mitarbeiter
seiner Güte. Der Herr vollende das Gute, das wir uns vornehmen.“ In seinem
italienischen Grußwort nach dem eigentlichen Angelusgebet, ging Benedikt neben Syrien
und dem Weltjugendtag auch auf die Schließung eines Stahlwerks in Süditalien ein.
Benedikt XVI. sicherte den Betroffenen seine Nähe zu und forderte die Verantwortlichen
auf, zu Lösungen zu kommen, die sowohl dem Recht auf gesundheitliche Unversehrtheit,
wie auch auf Arbeit gerecht werden. Ein Gericht hatte am Donnerstag angeordnet, Teile
des Stahlwerks ILVA in Tarent wegen schwerer Umwelt- und Gesundheitsschäden zu schließen.
Führende Manager wurden unter Hausarrest gestellt, 5000 der 11.500 Arbeiter sind von
der Maßnahme betroffen. Dies hatte zu schweren Protesten unter der Bevölkerung geführt.