Nach vierwöchigen Verhandlungen ist die Konferenz zur Regulierung des Waffenhandels
in New York jetzt gescheitert. Die 194 Staaten, die an der UNO-Konferenz teilnahmen,
konnten sich nicht auf eine gemeinsame Position einigen. Unumstritten war ein Verbot
des Handels von Waffen, die für Kriegsverbrechen und Völkermord geeignet sind. Keinen
Konsens dagegen gab es zur Frage, ob auch die für diese Waffen notwendige Munition
einbezogen werden sollte. Gerade der Vatikanvertreter bei der UNO, Erzbischof Francis
Chullikatt, hatte am Freitag in New York die Aufnahme von Munition in das derzeit
verhandelte internationale Abkommen zur Eindämmung von Waffenhandel gefordert. Ein
solches Abkommen helfe Millionen von Menschen, die Opfer „unregulierter und verantwortungsloser“
Geschäfte mit Waffen und Munition seien, sagte der Vertreter des Heiligen Stuhls bei
den Vereinten Nationen.
„Dies wäre zudem auch ein Signal für den politischen
Willen zu Frieden, Gerechtigkeit und Stabilität in der Welt. Das Ziel muss eine Entwaffnung
des internationalen Marktes sein. Auch soll es eine stärkere Kontrolle kleinkalibriger
Waffen sowie eine größere Transparenz des legalen Waffenhandels geben.“
Die
Mitgliedstaaten hatten sich nach einem mehrwöchigem Ringen vor wenigen Tagen auf einen
ersten Entwurf für ein weltweites Waffenhandelsabkommen verständigt. Menschenrechtsorganisationen
kritisierten den Text, weil dieser den Handel mit Munition nicht einschließe und den
Waffenhandel nicht strikt genug begrenze. Dazu der Vatikan-Diplomat Chullikatt:
„Waffen
dürfen nicht einfach wie beliebige andere Güter angeboten werden. Der illegale Waffenhandel
hat einen schlechten Einfluss auf Frieden, Entwicklung und Menschenrechte. Nur durch
eine besondere Handelsregulierung kann auch der illegale Erwerb von Waffen durch Kriminelle
verhindert werden.“