2012-07-28 09:40:30

UNO: Waffenhandelsabkommen gescheitert - Vatikan forderte Munitionsverbot


Nach vierwöchigen Verhandlungen ist die Konferenz zur Regulierung des Waffenhandels in New York jetzt gescheitert. Die 194 Staaten, die an der UNO-Konferenz teilnahmen, konnten sich nicht auf eine gemeinsame Position einigen. Unumstritten war ein Verbot des Handels von Waffen, die für Kriegsverbrechen und Völkermord geeignet sind. Keinen Konsens dagegen gab es zur Frage, ob auch die für diese Waffen notwendige Munition einbezogen werden sollte. Gerade der Vatikanvertreter bei der UNO, Erzbischof Francis Chullikatt, hatte am Freitag in New York die Aufnahme von Munition in das derzeit verhandelte internationale Abkommen zur Eindämmung von Waffenhandel gefordert. Ein solches Abkommen helfe Millionen von Menschen, die Opfer „unregulierter und verantwortungsloser“ Geschäfte mit Waffen und Munition seien, sagte der Vertreter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen.

„Dies wäre zudem auch ein Signal für den politischen Willen zu Frieden, Gerechtigkeit und Stabilität in der Welt. Das Ziel muss eine Entwaffnung des internationalen Marktes sein. Auch soll es eine stärkere Kontrolle kleinkalibriger Waffen sowie eine größere Transparenz des legalen Waffenhandels geben.“

Die Mitgliedstaaten hatten sich nach einem mehrwöchigem Ringen vor wenigen Tagen auf einen ersten Entwurf für ein weltweites Waffenhandelsabkommen verständigt. Menschenrechtsorganisationen kritisierten den Text, weil dieser den Handel mit Munition nicht einschließe und den Waffenhandel nicht strikt genug begrenze. Dazu der Vatikan-Diplomat Chullikatt:

„Waffen dürfen nicht einfach wie beliebige andere Güter angeboten werden. Der illegale Waffenhandel hat einen schlechten Einfluss auf Frieden, Entwicklung und Menschenrechte. Nur durch eine besondere Handelsregulierung kann auch der illegale Erwerb von Waffen durch Kriminelle verhindert werden.“

(rv/kna 28.07.2012 mg)







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