Das internationale katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ blickt mit Sorge auf die
Situation in Albanien. „Dort propagieren junge Imame einen anderen als den ortsüblichen
Islam“, beschreibt Peter Rettig, der Südosteuropa-Referent des Hilfswerks, jüngste
Entwicklungen in Albanien. „Es handelt sich um Gelehrte, die in der Türkei und Saudi-Arabien
ausgebildet wurden und einen 'reinen', strengeren Islam fordern“, so Rettig. Dieses
Verhalten sorge in muslimischen Gemeinschaften für Spannungen, mancherorts aber auch
gegenüber christlichen Gemeinden. Was die Projektpartner aus Albanien berichteten,
sei „zwar nicht dramatisch, doch die Menge der Vorkommnisse zeigt einen besorgniserregenden
Trend“. Die Konflikte würden von außen hineingetragen, denn eigentlich sei Albanien
eine Brücke nach Europa. Nicht zu übersehen sei jedoch seitens der Türkei und Saudi-Arabiens
ein starkes Interesse an Albanien. Beide Länder würden unter anderem den Bau von Schulen
massiv fördern.