In der Hauptstadt Damaskus und in der Wirtschaftsmetropole Aleppo gehen die Kämpfe
zwischen Regierungstruppen und Rebellen weiter. „Die Leute bleiben in ihren Häusern
und gehen nur raus, um schnell etwas zu essen zu kaufen“, erfuhr die Nachrichtenagentur
misna aus dem Apostolischen Vikariat von Aleppo. Auch im Zentrum seien Schüsse zu
hören, so dieselbe Quelle. Die katholischen Bischöfe aus Aleppo treffen sich am Donnerstag
zu einer Beratung über die schwere Lage in der Stadt. Der chaldäisch-katholische Erzbischof
Antoine Audo spricht von der „Angst“ der Christen in Damaskus und Aleppo, „dass sie
ins Fadenkreuz geraten und zur Flucht gezwungen werden könnten“. Angesichts der um
sich greifenden „Anarchie“ könnten Bewaffnete „wie schon in Homs in christliche Gebiete
einbrechen“. Das wäre „eine Katastrophe für uns“, so Audo. Ein katholischer Geistlicher
aus Aleppo formulierte gegenüber der Nachrichtenagentur ansa: „Wir sind in die Hölle
des Bürgerkriegs hinabgestiegen, und niemand sieht mehr ein Licht am Ende des Tunnels.“