Der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa hat die „Pastorale Raumplanung“ für sein Bistum
in Kraft gesetzt. Damit steht die Planung für jede Seelsorgeeinheit im Bistum für
die nächsten fünf Jahre fest. Zug um Zug sollen die Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften
bis zum Jahr 2025 zu 203 neuen Seelsorgeeinheiten zusammenwachsen. In der Pfarreiseelsorge
werden dann voraussichtlich 203 leitende Pfarrer, 154 weitere Priester zur Mitarbeit
und 218 pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig sein. Ein Statement der Diözese
Augsburg nennt „die besorgniserregende demographische Entwicklung, spürbaren Priester-
und Gläubigenmangel und auch einen starken Rückgang bei allen hauptamtlichen pastoralen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“ als Gründe für die Planungen. Die „Grenzen der
Belastbarkeit von Priestern und pastoralen Mitarbeitern/innen“ dürften „nicht aus
dem Blick geraten“, so Bischof Zdarsa. Ebenso seien aber auch „die verständlichen
Ängste und Sorgen der Gläubigen wahrzunehmen“.
Gegen Mitte März des letzten
Jahres war der erste Entwurf zur Raumplanung versandt worden. Daraufhin hatte es in
vielen Pfarreien erregte Debatten und auch Proteste gegeben. Der neue Generalvikar
Harald Heinrich sagte in einem Interview: „Es geht – ganz einfach gesagt – leider
um einen Mangel, und darauf muss geantwortet werden: der Mangel an Priestern und an
pastoralen Berufen.“ Bisher sei geplant gewesen, 292 Pfarreiengemeinschaften zu schaffen.
„Wir mussten feststellen, dass wir diese Zahl nicht besetzen können“, so Heinrich.
Er weist darauf hin, „dass die Zahl der Priester nicht zur Diskussion steht“: Sie
sei „einfach ein Faktum“. „Alles andere wäre unehrlich, auch wenn ich es mir so leichter
gemacht hätte.“ Die zum Teil heftige Kritik, die das Bistum erreicht hatte, sei nicht
„unter den Tisch gefallen“: „Wirklich jede Pfarrei, jede Filiale hat die Möglichkeit
gehabt, sich zu äußern.“ Leider werde „bei der Kritik auch dramatisiert“, so der Generalvikar.
„Wir reduzieren insgesamt behutsam auf 203 Seelsorgeeinheiten. Davon werden 44 weniger
als 4000 Katholiken umfassen. Es entstehen also keineswegs lauter „Monstereinheiten“.“
Es gebe einige größere Einheiten, „aber vergleichsweise wenig“. Gerade einmal drei
Seelsorgeeinheiten zählen mehr als 14.000 Katholiken. „Hier sind oft Ängste geschürt
worden, die nicht berechtigt sind“, sagt Heinrich.