2012-07-25 11:30:21

Abtprimas Wolf kritisiert mangelnde Dialogfähigkeit in der Kirche


RealAudioMP3 Der Abtprimas der Benediktinischen Konföderation, Notker Wolf, hat eine fehlende Dialogbereitschaft bei katholischen Kirchenvertretern beklagt. Es gebe nur wenige, die einen konstruktiven Widerspruch aushielten, so Wolf in der Sendung „Hauptsache Mensch“, die über die „Dienstleistungsgesellschaft für Bayerische Lokal-Radioprogramme“ (BLR) ausgestrahlt wird.

„Ich weiß nicht, ob wir überhaupt begriffen haben, was Dialog ist. Um Widerstand auszuräumen, beruft man sich einfach auf den Heiligen Geist oder die eigene Autorität, statt sich mit dem anderen auseinanderzusetzen. Die Kirche besitzt aber die Gnadengabe, alle Unterwürfigkeit und alle menschliche Unreife noch theologisch zu verbrämen“.

Dabei bedeute Gehorsam nicht Unterwürfigkeit, so der Benediktiner-Chef. Führungskräfte müssten ihre Autorität aus einer natürlichen Kompetenz heraus beziehen und in der Lage sein, Probleme mit allen betroffenen Mitarbeitern zu besprechen.

„Nur dann kann man ihnen bei Anordnungen wirklich gehorsam sein. Auch der heilige Benedikt setzte in seiner Ordensregel auf den Dialog zwischen Abt und Mönch. Erst wenn beide ihre Argumente ausgetauscht habe, kann es eine Entscheidung des Abtes geben, die der Bruder dann annehmen soll im Glauben, dass es so gut für ihn ist. Mangelnde Dialogbereitschaft gibt es aber nicht nur in der Kirche, sondern auch in den Unternehmen. Querdenker werden auch in Vorständen ausgemerzt.“

(blr 25.07.2012 mg)







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