Die Piusbruderschaft bleibt gegenüber Rom auf Konfrontationskurs. Man wolle auch künftig
„Irrtümer“ und „die Neuheiten“ des Zweiten Vatikanischen Konzils bekämpfen, heißt
es in einem internen Schreiben, das vom Generalsekretär der Bruderschaft, Christian
Thouvenot, unterzeichnet ist. Das Schreiben nennt weiters die Bedingungen, unter denen
eine Einigung mit Rom möglich sei. Zur Bedingung mache die Bruderschaft unter anderem,
dass ausschließlich die Liturgie von 1962 und die derzeitige sakramentale Praxis der
Bruderschaft gelten sollen. Ferner beansprucht die Piusbruderschaft mindestens einen
Bischof für sich selbst. Als wünschenswerte bzw. verhandelbare Bedingungen benennt
das Schreiben eine eigene erstinstanzliche Gerichtsbarkeit, die Unabhängigkeit der
Häuser der Piusbruderschaft von den Diözesanbischöfen sowie die Schaffung einer traditionalistischen
päpstlichen Kommission unter lefebvrianischem Vorsitz und einer Mehrheit von lefebvrianischen
Mitgliedern. Ende Juli will die Piusbruderschaft in ihrer Zeitschrift „Cor Unum“ die
Akten des jüngsten Generalkapitels veröffentlichen, wie es im Schreiben weiter heißt.
Das Schreiben des Generalsekretärs ist an die Distriktoberen, die Seminare und die
Häuser der Bruderschaft adressierte und bezieht sich auf das jüngst im Schweizerischen
Econe zu Ende gegangenen Generalkapitel der Piusbruderschaft.