Vatikansprecher Pater
Lombardi findet harte Worte für die jüngste Berichterstattung in Deutschland und in
Italien zum Thema Vatileaks, in einem Artikel für Radio Vatikan wendet er sich ausdrücklich
gegen spekulative Berichterstattung.
Bei einem so komplexen Thema wie dem der
Weitergabe vertraulicher Akten an die Öffentlichkeit hätten die Zeitungsleser ein
Recht auf korrekte Berichterstattung. So äußerte sich Vatikansprecher Pater Federico
Lombardi in einem Beitrag für Radio Vatikan. In einem Artikel, der in der vergangenen
Woche in der deutschen Zeitung „Die Welt“ erschienen war, waren als Verantwortliche
für Vatileaks Mitarbeiter aus dem engeren Umfeld des Papstes mit Namen genannt worden.
Diese Informationen hat an diesem Montag die italienische Zeitung „La Repubblica“
übernommen und in einem längeren Artikel abgedruckt.
Pater Lombardi hatte den
Bericht der „Welt“ auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur bereits am Wochenende
als „unkorrekt“ und „unangebracht“ bezeichnet. Es sei „unverantwortlich“, ohne einen
Beweise konkrete Namen zu nennen; man solle dem Beitrag keinen Glauben schenken. Zudem
gebe es sachliche Fehler.
Auf diese Fehler wies Lombardi an diesem Montag noch
einmal gesondert hin. Besonders in der italienischen Zeitung „La Repubblica“ seien
in der Vergangenheit immer wieder Behauptungen erschienen, die sich auf „Erfindungen“
bezögen und jeder Grundlage entbehrten. So seien auch einige im jüngsten Bericht genannte
Behauptungen nicht wahr, zumal die Zeitung selber über die Spekulationen keine Beweise
anbiete.
Die Grundlosigkeit der Anschuldigungen gegen Mitarbeiter im Vatikan
sei unter anderem auch daran abzulesen, dass der Ursprungsartikel in der Welt vom
Großteil der deutschsprachigen Medien ignoriert worden sei. Ohne Nachweise zu führen
Verdächtigungen zu äußern bringe eine schwere Verantwortung mit sich.
Die auch
im „La Repubblica“ geäußerte Ansicht, dass jeder Beschuldigte das Recht auf die Unschuldvermutung
genieße, erscheine ihm deswegen als „heuchlerisch“.