Benedikt beim Angelus: Ruheplatz für die Seele suchen
Die Kirche blickt
„mit Sympathie und Aufmerksamkeit“ auf die Olympischen Spiele, die am kommenden Freitag
in London beginnen. Beim Angelusgebet am Sonntag widmete Papst Benedikt XVI. dem „größten
Sportereignis der Welt“ einige Worte auf Italienisch. An der 30. Ausgabe der Olympiade
„nehmen Athleten sehr vieler Nationen teil“, die Spiele hätten „auch einen hohen symbolischen
Wert“. „Beten wir, damit nach dem Willen Gottes die Spiele von London eine echte Erfahrung
der Brüderlichkeit zwischen den Völkern der Erde seien“, sagte der Papst den Pilgern
und Besuchern in seiner Sommerresidenz Castelgandolfo.
Im Katechesenteil sprach
der Papst über das heilende Wirken Gottes durch Jesus Christus am Beispiel Maria Magdalenas,
derer die Kirche am 22. Juli gedenkt. Die „tiefe Heilung“, die sie durch Jesus erfahren
habe, bestehe „in einem wahren, umfassenden Frieden“: eine Frucht der Versöhnung der
Person in sich selbst und in allen ihren Beziehungen, mit Gott, mit den anderen, mit
der Welt.
„Tatsächlich versucht das Böse fortwährend das Werk Gottes zu
zerstören, indem es Spaltung in den Herzen der Menschen sät, zwischen Körper und Seele,
zwischen Mensch und Gott, in den zwischenmenschlichen, sozialen, internationalen Beziehungen,
auch zwischen Mensch und Schöpfung. Das Böse sät Krieg; Gott schafft Frieden.“
Auf
Deutsch lud Papst Benedikt dazu ein, im Gebet zur Ruhe zu kommen:
„Herzlich
grüße ich die Gäste deutscher Sprache hier in Castel Gandolfo und alle, die über Rundfunk
und Fernsehen am Angelusgebet teilnehmen. „Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir
allein sind, und ruht ein wenig aus“ (Mk 6,11), sagt der Herr heute im Evangelium
zu seinen Jüngern. Auch wir brauchen, jeder von uns, einen Ort der Ruhe und der Gemeinschaft
mit dem Herrn. In der Stille wächst unsere Beziehung zu Gott und werden wir selber
mit uns wieder eins. Denn wenn wir beim Herrn sind, sind wir auch bei uns. Seine Gegenwart
verwandelt uns von innen her, damit wir recht leben und Gutes tun können. Suchen wir
daher diesen „Ruheplatz“ für unsere Seele im Gebet und in der Anbetung vor dem Tabernakel.
Euch allen wünsche ich einen gesegneten Sonntag.” (rv 22.07.2012 gs)