Am Sonntag beginnt
in Washington die 19. Internationalen Aids-Konferenz. Doch bevor die rund 30.000 Wissenschaftler,
Experten und Diplomaten zu ihren Gesprächen zusammenkommen, findet am Freitag ebenfalls
in der US-Hauptstadt ein Treffen statt, bei dem die Rolle der katholische Kirche im
Kampf gegen Aids im Mittelpunkt steht. Als Kirchenvertreter und Experte des internationalen
Caritasverbundes ist der Priester Robert Vitillo dabei, der bei beiden Konferenzen
teilnehmen wird. Im Gespräch mit Radio Vatikan geht der Caritas-Fachmann auf die Ziele
der Konferenz ein.
„Es gibt gleich mehrere Ziele, die verfolgt werden. Einerseits
geht es um Vorschläge im Bereich der Prävention und andererseits um die Versorgung
von HIV-Patienten. Es geht aber auch darum, die bisherige Praxis, die in den westlichen
Staaten galt, zu überdenken. Allen ist klar geworden, dass man Aids nicht nur mit
der Verteilung von Kondomen besiegen kann. Es braucht auch einen sozialen, wirtschaftlichen
und spirituellen Ansatz.“
Es habe sich bei den vergangenen Aids-Konferenzen
eingebürgert, dass jeweils einige Tage vorher eine katholische Konferenz zu dem Thema
durchgeführt werde, so Vitillo. Daran nehmen auch viele der Experten teil, die bei
der anschließenden UNO-Konferenz dabei sein werden.
„Viele interessieren
sich dafür, wie die katholischen Netzwerke vorgehen. Ein interessantes Ergebnis unserer
Untersuchung war, dass die katholische Kirche AIDS-Prävention und Behandlung als Familienproblem
aufgreift. Paare werden dazu ermuntert, sich gemeinsam testen zu lassen und die eventuelle
Erkrankung als ein gemeinsames Problem anzugehen. Somit werden HIV-Infizierte nicht
alleine gelassen.“