Am Horn von Afrika sind nach UN-Angaben inzwischen über eine Million Menschen aus
Somalia auf der Flucht. Hauptgründe seien nach wie vor politische Unsicherheit und
ein Mangel an Lebensmitteln, teilte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Dienstag in
Genf mit. Die Zahl der Neuankömmlinge in Kenia und Äthiopien gehe indessen zurück.
In den ersten sechs Monaten des Jahres seien dort 30.000 weitere Schutzsuchende registriert
worden - gegenüber 137.000 im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Das UNHCR sprach
mit Blick auf Somalia von „einer der weltgrößten und längsten Flüchtlingskrisen“.
In den vergangenen zehn Jahren hätten nur die Konflikte in Afghanistan und Irak mehr
als eine Million Menschen aus der Heimat vertrieben. Die Aufnahmeländer am Horn von
Afrika benötigten weiterhin Unterstützung. Auch in Somalia selbst lebten 1,3 Millionen
Menschen als Binnenflüchtlinge. Damit sei dort ein Drittel der Gesamtbevölkerung entwurzelt.
Allein im Jahr 2011 hatten in Folge der Dürrekatastrophe nach UN-Angaben 294.000 Somalier
in Flüchtlingslagern Schutz gesucht. (kna 17.07.2012 cs)