Italien: Kirche gegen Schließung von Antirassismus-Büro
Die für Flüchtlingsfragen zuständige Fachstelle der Italienischen Bischofskonferenz
hat sich gegen eine Schließung des staatlichen Antidiskriminierungs-Büros gewandt.
Eine solche Maßnahme könne zu einem schwerwiegenden Vertrauensverlust vor allem von
Sinti und Roma gegenüber dem italienischen Staat führen, erklärte die Fachstelle „Migrantes“
laut dem katholische Pressedienst SIR vom Freitag. In Italien wird über eine Auflösung
des Büros gegen rassistische Diskriminierung spekuliert, nachdem dessen Leiter Massimiliano
Monanni entlassen wurde und Stellenstreichungen drohen. Hintergrund ist das Sparpaket
der italienischen Regierung. Das Büro wird getragen vom Ministerium für Arbeit, Soziales
und Chancengleichheit sowie vom Minister für Integration, Andrea Riccardi. Das Antidiskriminierungs-Büro
habe in den vergangenen drei Jahren auf wirksame Weise dazu beigetragen, Fälle von
rassistisch motivierter Diskriminierung ins öffentliche Bewusstsein und auf die politische
Agenda zu bringen, so „Migrantes“. Zu den Verdiensten des Büros zählten zwei seit
langem von der UNO und der EU angemahnte Initiativen: ein nationaler Plan gegen Rassismus
sowie die nationale Strategie für den Umgang mit Roma. (kna 14.07.2012 pr)