D: Priester wegen Missbrauch aus Klerikerstand entlassen
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat einen Priester wegen sexuellen Missbrauchs
aus dem Klerikerstand entlassen. Der Ruhestandsgeistliche hatte zwischen 1966 und
1980 fünf Jungen missbraucht, in zwei Fällen über einen längeren Zeitraum, wie das
Bistum am Freitag mitteilte. Mit der Entlassung aus dem Klerikerstand verliert der
Priester sämtliche Rechte, die mit dem Amt verbunden sind. Das Bistum hatte nach eigenen
Angaben 2010 durch Opfer von den Vorwürfen erfahren. Entsprechend den Leitlinien der
Deutschen Bischofskonferenz wurde diesen nachgegangen und eine kirchenrechtliche Voruntersuchung
eingeleitet. Nach deren Abschluss wurde die römische Glaubenskongregation informiert.
Rom verwies den Fall mit der Maßgabe an das Bistum zurück, ein außergerichtliches
Strafverfahren durchzuführen. Nach dessen Abschluss schlug Ackermann Rom vor, den
Priester aus dem Klerikerstand zu entlassen. Dem stimmte die Glaubenskongregation
zu. Gegen die Entscheidung kann der Priester innerhalb von 60 Tagen eine Art Berufung
bei der Glaubenskongregation einlegen. Ackermann informierte laut Bistum die Opfer
über die Entscheidung und brachte zugleich sein Bedauern zum Ausdruck. In dem Brief
bittet der Bischof um Entschuldigung „für das, was ein Priester unseres Bistums getan
hat, wohl wissend, dass damit nicht ungeschehen gemacht werden kann, was Ihnen widerfahren
ist“. Seit 2010 sind im Bistum insgesamt 16 kirchenrechtliche Voruntersuchungen eingeleitet
worden. Es ist jetzt das erste Verfahren, das auf diese Weise zum Abschluss gekommen
ist. (kna 14.07.2012 pr)