2012-07-13 12:59:40

Nigeria: Risiko eines Religionskriegs


Die Attentate der radikalislamischen Boko-Haram Sekte könnten zu einem Religionskrieg zwischen Christen und Muslimen im Staat Plateau in Nigeria führen. Diese Warnung kommt von einer gemischten christlich-muslimischen Delegation, die kürzlich das Land bereist hat. Die zwölf Mitglieder der Delegation besuchten Nigeria unter der Leitung des Sekretärs des Weltkirchenrates (World Council of Churches, WCC) Olav Fyske Tweit und des jordanischen Prinzen Ghazi bin Muhammad in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des „Royal Aal al Bayt Institute for Islamic Thought“. Die eigentlichen Gründe für die Terrorakte gingen aber weit über die Religion hinaus, so die Delegation. „Korruption, schlechte Regierungsführung, Streit um Grundbesitz und fehlende Hilfen für Opfer oder Strafen für die Attentäter“ seien Ursache der Spannungen insbesondere im so genannten „Middle Belt“. Dies sei die „typische geographische Linie“ zwischen den Religionsgemeinschaften im Staat Plateau in der Mitte Nigerias, zwischen dem mehrheitlich christlichen Süden und dem größtenteils muslimischen Norden. In diesem Gebiet komme es auch zu Spannungen, die auf „wirtschaftliche Unterschiede zwischen den erdölreichen Staaten im Süden und den armen Regionen des Nordens“ zurückzuführen sind. Im Rahmen ihrer Bemühungen um die Aussöhnung in Nigeria werden der WCC und das islamische Institut Bücher zu den theologischen Grundlagen des Friedens beider Religionen veröffentlichen, die an den nigerianischen Schulen verteilt werden sollen.
(fides 12.07.2012 db)








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