2012-07-12 15:16:35

Venezuela: Regierungsvertreter treffen Bischöfe


Nach fünf Jahren Unterbrechung haben sich jetzt Vertreter der Regierung erstmals wieder direkt mit Mitgliedern der Bischofskonferenz des Landes getroffen. Die Begegnung fand am vergangenen Dienstag im Rahmen der 98. Vollversammlung der Venezuelanischen Bischofskonferenz statt. Die Regierungsvertreter dankten der Kirche für ihre Tätigkeit insbesondere im Bereich der Friedensarbeit. Bei der Begegnung mit dem stellvertretenden Präsidenten Welias Jaua, dem Minister für Inneres und Justiz Tarek El Aissami und dem Minister für Jugend Mari Pili Hernandez betonten die Bischöfe ihrerseits ihre Bereitschaft für eine weitere Zusammenarbeit mit der Regierung bei der Lösung der Probleme des Landes. „Die Mittlertätigkeit der Kirche bei der Versöhnung im Dienst des Volkes“ sei Priorität der katholischen Kirche, unterstrich der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Diego Padron von Cumana. Mit Blick auf die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen im Oktober diesen Jahres wünschte sich der Bischof „ein Klima des Respekts und der Gerechtigkeit“ sowie „einen korrekten und transparenten Verlauf der Wahlen“.

Hintergrund

Die Beziehungen zwischen Kirche und Staat in Venezuela waren während der 13-jährigen Amtszeit unter Präsident Chavez oft angespannt: Im Oktober 2010 kam es fast zu einem Bruch, nachdem Kardinal Jorge Urosa Savino die Schritte des Staatsoberhauptes als verfassungswidrig bezeichnete. Staatspräsident Chavez ordnete daraufhin eine Revision des Konkordats zwischen Kirche und Staat im Hinblick auf die finanzielle Unterstützung für kirchliche Sozialeinrichtungen an. Diese Revision fand letztlich nicht statt; am vergangenen 27. April erhielten katholische Schulen staatliche Subventionen in Höhe von 294 Millionen Dollar.
(pm/fides 12.07.2012 pr)








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