2012-07-12 12:27:54

Benedikt XVI. würdigt Barenboims Orchester-Projekt


RealAudioMP3 Auch ein Orchester kann viel für die Völkerverständigung tun. Davon ist Benedikt XVI. überzeugt. Am Mittwochabend lauschte der Papst der 5. und 6. Sinfonie Ludwig van Beethovens, die zu Ehren Benedikts XVI. in Castel Gandolfo gespielt wurden. Das Konzert des „West-Eastern Divan Orchestra“ stand unter der Leitung des Dirigenten Daniel Barenboim. In seiner Ansprache würdigte der Papst den Beitrag des Orchesters zur Förderung des Friedens im Nahen Osten: Er sei sehr erfreut, ein Orchester zu empfangen, das aus der Erfahrung entstanden sei, dass Musik die Menschen über alle Grenzen hinweg verbinde. Benedikt XVI.:

„Das Orchester vereint Israelis, Palästinenser und Araber aus anderen Ländern sowie Menschen jüdischen, muslimischen und christlichen Glaubens. Diese verbinden professionelle Exzellenz mit einem ethischen und spirituellen Anliegen. Meine eigene Generation hat – ebenso wie jene der Eltern des Dirigenten Barenboim – die Tragödien des Zweiten Weltkriegs und der Shoah miterlebt. Vor diesem biografischen Hintergrund ist es von besonderer Bedeutung, dass Daniel Barenboim ein solches Orchester ins Leben gerufen hat.“

Das Gastspiel in den Albaner Bergen war die zweite Station einer Europatournee des 1999 von Barenboim gegründeten Orchesters junger Musiker aus verschiedenen Staaten des Nahen Ostens. Zu den beiden Beethoven-Sinfonien merkte der Papst an:

„In den zwei aufgeführten Symphonien spiegeln sich zwei zentrale Gesichtspunkte des Lebens wieder, das Drama und der Friede. Die Symphonie Nr. 6 trägt den Beinamen ,Pastorale‘, die Symphonie Nr. 5 wird bisweilen auch als ,Schicksalssymphonie‘ bezeichnet. Beethovens Botschaft lautet, dass Frieden nur durch eine persönliche und gemeinschaftliche Umkehr, den Dialog sowie die beharrliche Suche nach möglichen Übereinstimmungen erreicht werden kann.“

Unter den Konzertgästen im Innenhof des päpstlichen Palastes waren auch der italienische Staatspräsident Giorgio Napolitano und der frühere UNO-Generalsekretär Kofi Annan. Aus Deutschland reiste auf Einladung Barenboims Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit an. Der Politiker kam als Privatmann.

(rv/kna 12.07.2012 mg)








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