Die Situation in der Demokratischen Republik Kongo ist nach wie vor von großer Armut,
Korruption und Unsicherheit geprägt. Trotzdem heißt es für die Menschen in dem geplagten
Land: „Es geht langsam aufwärts.“ Das hat der österreichische Kongo-Missionar P. Johann
Kiesling in einem Gespräch mit „Kathpress“ und „Radio Stephansdom“ am Dienstag in
Wien betont. Der 78-Jährige ist seit 1982 für seinen Orden, die Salesianer Don Boscos,
im Süden des zentralafrikanischen Landes im Einsatz. Der Ordensmann billigte Staatspräsident
Joseph Kabila trotz Fehlern und teilweise undemokratischem Vorgehen, etwa im Rahmen
der Präsidentschaftswahl im Vorjahr, guten Willen zum Aufbau einer funktionierenden
Verwaltung und Infrastruktur zu. So würden derzeit viele Straßen repariert werden.
Auch wenn sich die Lage bessere, sei der Staat politisch eine „Mischung zwischen Diktatur
und Demokratie“. Kabila kontrolliere die Medien, kaum jemand wage Kritik am Staatspräsidenten,
schilderte Kiesling. Dennoch sei die Situation nicht mit den späten Jahren der Gewaltherrschaft
von Diktator Joseph Mobutu (1930-1997) zu vergleichen.