DBK-Sprecher zu „Titanic“-Satire: „Papst wurde verunglimpft“
Erfolg für den Vatikan:
Das Landgericht Hamburg hat am Dienstag eine Einstweilige Verfügung gegen die aktuelle
Ausgabe des Satiremagazins „Titanic“ erlassen. Wie der Pressesprecher der Deutschen
Bischofskonferenz, Matthias Kopp, Radio Vatikan an diesem Mittwoch bestätigte, darf
„Titanic“ die Vor- und Rückseite der aktuellen Ausgabe nicht weiter verbreiten. Zuvor
hatte das Vatikanische Staatssekretariat eine Anwaltskanzlei mit der Durchsetzung
einer Unterlassungsverpflichtung beauftragt. Kopp:
„Das Satiremagazin „Titanic“
hatte vergangene Woche eine Ausgabe mit einem Cover auf der Vorder- und Rückseite
mit dem Papst herausgebracht. Diese Bilder sind absolut inakzeptabel. Da wird der
Papst auf erniedrigende Art und Weise dargestellt und blasphemisch verunglimpft. Deshalb
hat die Bischofskonferenz zusammen mit dem Nuntius in Berlin das Staatssekretariat
in Rom auf diesen Vorgang aufmerksam gemacht. Der Heilige Stuhl hat dann ein Mandat
zur Wahrnehmung der Persönlichkeitsrechte an eine Bonner Rechtsanwaltskanzlei übermittelt.
Diese hat dann das Magazin „Titanic“ aufgefordert, eine sogenannte Unterlassungsverpflichtungserklärung
abzugeben. Das hat „Titanic“ am Montag zurückgewiesen. Das Landgericht Hamburg hat
infolgedessen eine einstweilige Verfügung erlassen, die besagt, dass das Magazin so
nicht weiterverbreitet werden darf. Das ist ein großer Erfolg für die Kirche und auch
ein großer Erfolg für den Vatikan, dass man sich nicht alles gefallen lässt.“
Die
„Titanic“-Redaktion wolle die Darstellungen aber durch alle juristischen Instanzen
verteidigen – „notfalls bis zum Jüngsten Gericht“, hieß es nach Angaben der Katholischen
Nachrichten-Agentur. Aus Sicht der Deutschen Bischofskonferenz zähle aber eines, so
Pressesprecher Kopp:
„Wichtig ist, dass das Magazin so nicht weiterverbreitet
wird. Das heißt, „Titanic“ muss die Seiten, die man beispielsweise im Internet sieht,
schwärzen. Das hat das Magazin bereits gemacht. Für uns ist völlig unerklärlich, wie
der Chefredakteur versucht, die Öffentlichkeit an der Nase herumzuführen. Er spricht
nur vom Titelbild, auf dem der Papst als inkontinent dargestellt wird und sagt, dass
es sich nur um eine verschüttete Limonade handle. Hier hat der Chefredakteur offensichtlich
vergessen, dass sein Magazin auch eine Rückseite hat, auf der der Papst noch schlimmer
dargestellt wird. Das hat uns sehr geärgert. Für uns ist eines wichtig: wir können
viel Satire ertragen, aber es gibt eine Grenze, wo das Zumutbare überschritten ist.
Diese Grenze war überschritten. Daher die rechtlichen Schritte.“