2012-07-11 15:07:58

DBK-Sprecher zu „Titanic“-Satire: „Papst wurde verunglimpft“


RealAudioMP3 Erfolg für den Vatikan: Das Landgericht Hamburg hat am Dienstag eine Einstweilige Verfügung gegen die aktuelle Ausgabe des Satiremagazins „Titanic“ erlassen. Wie der Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, Radio Vatikan an diesem Mittwoch bestätigte, darf „Titanic“ die Vor- und Rückseite der aktuellen Ausgabe nicht weiter verbreiten. Zuvor hatte das Vatikanische Staatssekretariat eine Anwaltskanzlei mit der Durchsetzung einer Unterlassungsverpflichtung beauftragt. Kopp:

„Das Satiremagazin „Titanic“ hatte vergangene Woche eine Ausgabe mit einem Cover auf der Vorder- und Rückseite mit dem Papst herausgebracht. Diese Bilder sind absolut inakzeptabel. Da wird der Papst auf erniedrigende Art und Weise dargestellt und blasphemisch verunglimpft. Deshalb hat die Bischofskonferenz zusammen mit dem Nuntius in Berlin das Staatssekretariat in Rom auf diesen Vorgang aufmerksam gemacht. Der Heilige Stuhl hat dann ein Mandat zur Wahrnehmung der Persönlichkeitsrechte an eine Bonner Rechtsanwaltskanzlei übermittelt. Diese hat dann das Magazin „Titanic“ aufgefordert, eine sogenannte Unterlassungsverpflichtungserklärung abzugeben. Das hat „Titanic“ am Montag zurückgewiesen. Das Landgericht Hamburg hat infolgedessen eine einstweilige Verfügung erlassen, die besagt, dass das Magazin so nicht weiterverbreitet werden darf. Das ist ein großer Erfolg für die Kirche und auch ein großer Erfolg für den Vatikan, dass man sich nicht alles gefallen lässt.“

Die „Titanic“-Redaktion wolle die Darstellungen aber durch alle juristischen Instanzen verteidigen – „notfalls bis zum Jüngsten Gericht“, hieß es nach Angaben der Katholischen Nachrichten-Agentur. Aus Sicht der Deutschen Bischofskonferenz zähle aber eines, so Pressesprecher Kopp:

„Wichtig ist, dass das Magazin so nicht weiterverbreitet wird. Das heißt, „Titanic“ muss die Seiten, die man beispielsweise im Internet sieht, schwärzen. Das hat das Magazin bereits gemacht. Für uns ist völlig unerklärlich, wie der Chefredakteur versucht, die Öffentlichkeit an der Nase herumzuführen. Er spricht nur vom Titelbild, auf dem der Papst als inkontinent dargestellt wird und sagt, dass es sich nur um eine verschüttete Limonade handle. Hier hat der Chefredakteur offensichtlich vergessen, dass sein Magazin auch eine Rückseite hat, auf der der Papst noch schlimmer dargestellt wird. Das hat uns sehr geärgert. Für uns ist eines wichtig: wir können viel Satire ertragen, aber es gibt eine Grenze, wo das Zumutbare überschritten ist. Diese Grenze war überschritten. Daher die rechtlichen Schritte.“

(rv/kna 11.07.2012 mg)








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