2012-07-11 11:33:47

D: Junge Katholiken gegen Sperrstunde


RealAudioMP3 Mit einer 20-Uhr-Sperrstunde für Teenager „hilft man weder den Jugendlichen noch den Erwachsenen“. Deshalb spricht sich der Dachverband der katholischen Jugendverbände BDKJ gegen die geplante Verschärfung des Jugendschutzes beim Alkoholkonsum aus. Im Gespräch mit dem Münchner Kirchenradio sagt BDKJ-Bundesvorsitzender Dirk Tänzler:

„Es braucht vielmehr eine verstärkte Aufklärungs- und Präventionsarbeit, die von verschiedenen katholischen Jugendverbänden bereits mitgestaltet wird. So hat die Katholische Schützenjugend in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen ein Konzept entwickelt, in dem sie ganz besonders auf die Risiken des Alkoholkonsums hingewiesen hat.“

Auch der Sportverband Deutsche Jugendkraft habe mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ein ähnliches Programm entwickelt, so Tänzler weiter.

„Gemeinsam mit solchen Partnern versuchen wir, Leiterinnen und Leiter in der Präventionsarbeit zu unterstützen. Darüber hinaus ist es dem BDKJ wichtig, in die Vorbildfunktion von Erwachsenen zu investieren. Deshalb braucht es auch ein verstärktes Engagement mit erwachsenen Menschen. Es reicht nicht aus, wenn das Familienministerium jetzt nur Verbote für Kinder und Jugendliche ausspricht.“

Zuvor hatten bereits die SPD und der Deutsche Kinderschutzbund die am Wochenende bekannt gewordenen Überlegungen von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder für eine Verschärfung des Jugendschutzgesetzes zurück gewiesen. Danach sollen Jugendliche unter 16 Jahren Veranstaltungen mit Alkoholausschank nach 20 Uhr künftig nur noch in Begleitung der Eltern besuchen dürfen. Bisher gibt es ein entsprechendes Verbot nur für Diskotheken. Kritiker verweisen zudem auf den aktuellen Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung, wonach der Alkohol-Konsum bei Heranwachsenden wieder auf dem Rückzug ist.

(münchner kirchenradio 11.07.2012 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.