Vatikan/China: Unerlaubt geweihter Bischof ist exkommuniziert
Im Fall der jüngsten Bischofsweihe in Harbin ohne das Einverständnis des Papstes hat
der Heilige Stuhl die Exkommunikation für den neuen Bischof bestätigt. Die vatikanische
Missionskongregation hatte den Priester Yue Fusheng „bereits vor einiger Zeit“ darüber
informiert, dass er „keine Billigung als Bischofskandidat“ habe, heißt es in einer
Erklärung des Heiligen Stuhles an diesem Dienstag. Er sei „mehrmals“ gebeten worden,
von einer Weihe Abstand zu nehmen. Laut Kirchenrecht ist ein Bischof, der ohne Auftrag
des Papstes – also aus katholischer Sicht illegal – geweiht wird, automatisch exkommuniziert.
Die Bischöfe, die an der unerlaubten Weihe in Harbin teilnahmen, müssen dem Vatikan
nun ihr Verhalten erklären, heißt es in der Note weiter. Ausdrücklich lobte der Heilige
Stuhl das Verhalten jener chinesischen Katholiken, die für ein Nichtzustandekommen
der unerlaubten Weihe gebetet und gefastet hatten. Alle Gläubigen in China seien dazu
aufgerufen, die Lehre und die Tradition der Kirche, die „auf dem Fels des Petrus und
seiner Nachfolger gegründet“ ist, zu verteidigen. Ebenfalls positiv äußerte sich die
Erklärung aus dem Vatikan über die – vom Papst angeordnete - Ordination des Weihbischofs
von Shanghai. Allerdings sei die Teilnahme eines Bischofs, der nicht in Einheit mit
dem Heiligen Stuhl steht, an dieser Zeremonie „unangemessen“ gewesen und zeige „einen
Mangel an Sensibilität“ für eine legitime Bischofsweihe. (rv 10.07.2012 gs)