2012-07-09 13:31:34

Nigeria: „Ein Konflikt zwischen Bauern und Hirten“


RealAudioMP3 Mindestens 63 Menschen sind am Wochenende Anschlägen in der nigerianischen Region Plateau zum Opfer gefallen. Die Hauptstadt der Region - und oft selbst Schauplatz blutiger Konflikte - ist Jos. Im Gespräch mit dem Fidesdienst sagte der Bischof von Jos, Ignatius Ayau Kaigama, dass es sich bei den Auseinandersetzungen nicht in erster Linie um einen religiösen Konflikt handele, wie oft von westlichen Medien berichtet wird, sondern um „alte soziale Streitigkeiten“.

„Das Massaker hat seinen Ursprung in einem Streit zwischen den Bauern und den Hirten in der Region. Diese Auseinandersetzung wurde nie gelöst. Es geht also um einen wirtschaftlichen Disput, weil sich die Hirten ungerecht behandelt fühlen, nachdem ihnen vor nun schon langer Zeit die Tiere entführt und getötet worden sind. Die Mehrheit dieser Hirten sind Muslime, während die Mehrheit der Bauern Christen sind.“

Es sei also eine Vereinfachung, wenn man von einem Angriff durch Islamisten spreche, so der Bischof. Die Boko Haram-Sekte nütze aber diese Situation aus politischen Gründen aus. Der Bischof habe bereits mit vielen Politikern gesprochen. Er habe aber festgestellt, dass es auch internationale Interessen geben, da die Boko Haram-Sekte nicht nur in Nigeria vernetzt sei. Deshalb rufe er zu einer internationalen Lösung des Problems auf. Bischof Ignatius Ayau Kaigama hält sich derzeit in Rom auf, wo er für seine Dialogbemühungen den Friedenspreis Colombe d´Oro verliehen bekommen hat.

(fides/ansa/rv 09.07.2012 mg)








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