Hohe Vertreter von Christentum und Judentum haben den Missbrauch des Parlaments für
parteipolitische, antiklerikale und antireligiöse Agitation gerügt. Im jetzt eingetretenen
„politischen Kampf“ seien „der moralische Aspekt und das eigentliche Thema, die Wiedergutmachung
vom kommunistischen Regime begangenen Unrechts, völlig in den Hintergrund getreten“,
heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Sie trägt die Unterschrift des Vorsitzenden
der Tschechischen Bischofskonferenz, Kardinal Dominik Duka, des Vorsitzenden des Ökumenischen
Rates der Kirchen, Joel Ruml, sowie des Präsidenten der Föderation Jüdischer Gemeinden,
Jiri Danicek. Im Herbst soll das tschechische Parlament über das Gesetz zur Rückgabe
von im Kommunismus beschlagnahmten Kircheneigentum abstimmen. Die Bischöfe und ein
Teil der bürgerlichen Parteien streben dieses Gesetz seit Jahren an.