Ein quasi religionsübergreifendes
Orchester musiziert kommenden Mittwoch vor Papst Benedikt: Das West Eastern Divan
Orchestra, gegründet und dirigiert von Daniel Barenboim. Die Musiker des Klangkörpers
kommen aus Israel und Palästina sowie aus mehreren anderen Nahost-Staaten, etwa Iran.
Der argentinisch-israelische Maestro, der seit 20 Jahren in Berlin lebt, musiziert
schon zum zweiten Mal in kurzer Zeit vor dem Papst: Bei seinem Mailandbesuch zum Weltfamilientreffen
Anfang Juni lauschte Benedikt XVI. im berühmten Opernhaus der „Scala“ Beethovens Neunter
Sinfonie, dirigiert von Barenboim. Der Maestro erzählte uns:
„Ich war erstaunt
nach dem Konzert, vielmehr: ich habe ihn bewundert nach dem Konzert in Mailand, er
hat dort Worte über Beethoven gefunden, die mich sehr berührt haben. Der Papst hat
so viel Kenntnis über Musik, obwohl er sie nicht praktiziert, ist er ein richtiger
Musiker.“
Am kommenden Mittwoch steht nun abermals Beethoven auf dem Programm:
Die 5. und die 6. Sinfonie, genannt die Schicksalssinfonie bzw. die Pastorale. Das
Konzert versteht sich als Geschenk zum Namenstag des Papstes und findet in der Sommerresidenz
Castelgandolfo statt.
„Wenn er Zeit und Lust hat, ein paar Worte zu wechseln,
würde ich mich sehr gern mit ihm unterhalten, weil die ganze Beziehung zwischen Religion
und Musik von der Sicht der Emotionalität des Menschen ein sehr wichtiges Thema für
mich ist.“ (rv 07.07.2012 gs)