Die Anschläge in Kenia
vom Sonntag sind abscheuliche und sehr besorgniserregende“ Taten. Das sagt Vatikansprecher
Federico Lombardi im Gespräch mit Radio Vatikan. In dem ostafrikanischen Land sind
bei zwei Anschlägen auf Kirchen in Garissa insgesamt 17 Menschen getötet und 40 weitere
verletzt worden. Die Attentäter hatten Granaten auf ein katholisches und ein freikirchliches
Gotteshaus im Nordosten des Landes geworfen und die Gläubigen beschossen. Lombardi:
„Man
hat den Eindruck, dass die Terroristen mittlerweile die Angriffe auf Christen problemlos
durchführen können. Die Regierung in Nairobi, aber auch in anderen afrikanischen Ländern,
sollte sich deshalb verstärkt für die Sicherheit der Christen einsetzen. Es geht nicht,
dass Gläubige, die einen Tag des Gebets feiern, auf unmenschliche Art und Weise angegriffen
werden.“
Auch in Nigeria hatte es in den vergangenen Monaten wiederholt
Anschläge auf Kirchen gegeben. Die Anschläge auf Christen in Kenia und Nigeria sind
nach Einschätzung des afrikanischen Kardinals Anthony Olubunmi Okogie nicht religiös
motiviert. Die Religion diene nur als Vorwand für die Gewalt der islamistischen Terroristen,
sagte der frühere Erzbischof von Lagos in einem Interview der italienischen Tageszeitung
„La Stampa“ vom Montag. Christen und Muslime lebten in beiden Ländern friedlich zusammen
und heirateten auch untereinander, so Okogie. Tatsächlich wollten die Fundamentalisten
mit ihren Anschlägen die politische Macht im Land an sich reißen. Zugleich rief der
Kardinal zu einer Vertiefung der christlich-muslimischen Beziehungen auf. Der Dialog
zwischen den Religionen sei der einzige Weg, um den Versuchen wirksam entgegenzutreten,
Hass und Zwietracht zu sähen.