Kardinal Koch: „Volle Einheit bleibt Ziel der Ökumene“
Das Ziel der Ökumene bleibt die Wiederherstellung der vollen Einheit der Kirche. Das
hat Kurienkardinal Kurt Koch in einem Interview mit der Kärntner Kirchenzeitung „Sonntag“
unterstrichen. Eine bloße Anerkennung einzelner Kirchentypen mache die Einheit zu
einer „bloßen Addition“ - dies könne jedoch nicht mit dem „einen Leib Christi“ gemeint
sein, den die Kirche darstellen solle. „Das ist nicht nur schwer mit der römischen
Vorstellung zu vereinbaren, sondern auch mit der biblischen“, betonte der Präsident
des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen. Dennoch dürfe Einheit nicht mit
„Vereinheitlichung“ verwechselt werden. So sei Ökumene stets ein Dialog, der beide
Seiten bereichere. Zugleich wandte sich Koch gegen jene Stimmen, die eine Ermüdung
in der Ökumene feststellen. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil seien die Erwartungen
an die Ökumene in der Tat sehr hoch gewesen – „vielleicht zu hoch“ -, aber man schreite
dennoch weiter voran, auch wenn die Lage komplexer geworden sei: so führe die katholische
Kirche derzeit parallel 16 ökumenische Dialoge.