Ein von der Mafia in Palermo ermordeter katholischer Priester, wird demnächst seliggesprochen.
Die vatikanische Heiligsprechungskongregation erkannte dem Geistlichen Giuseppe Puglisi,
der im September 1993 vor seiner Wohnung im berüchtigten Brancaccio-Viertel der sizilianischen
Hauptstadt durch einen Genickschuss getötet worden war, das Martyrium an. Puglisi
sei aus Hass gegen den Glauben ermordet worden, bestätigte die Kongregation in einem
Dekret, das der Papst am Donnerstag bei einer Audienz für den zuständigen Kurienkardinal
Angelo Amato autorisierte. Die Ermordung Puglisis, der sich an sozialen Brennpunkten
engagierte und Jugendliche aus den Fängen des organisierten Verbrechens zu befreien
versuchte, galt als Racheakt der Mafia gegen die katholische Kirche. Ein Termin für
die Seligsprechung steht noch nicht fest. Bei der Anerkennung des Martyriums ist,
anders als in sonstigen Seligsprechungsverfahren, nicht zusätzlich der Nachweis einer
Wunderheilung erforderlich. In weiteren Dekreten erkannte die Heiligsprechungskongregation
am Donnerstag 150 ermordete Ordensleute aus der Zeit des Spanischen Bürgerkriegs von
1936 bis 1939 als Martyrer an. Zudem bestätigte die Kongregation unter anderem den
heroischen Tugendgrad des früheren Opus-Dei-Prälaten Alvaro Del Portillo (1914-94).
Insgesamt veröffentlichte die Kongregation 17 Seligsprechungsdekrete.