Österreich: „Pfarrerinitiative“-Mitglied darf nicht Dechant werden
Der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn hat der Wiederbestellung eines
Dechanten nicht zugestimmt, der sich nicht vom Ungehorsamsaufruf der „Pfarrerinitiative“
distanzieren wollte. Das bestätigte der Pressesprecher des Wiener Erzbischofs, Michael
Prüller, am Dienstag gegenüber „Kathpress“. Der Vorgang ereignete sich bereits am
11. Juni. Damals hatte Kardinal Schönborn ein Gespräch mit dem zur Wiederbestellung
vorgeschlagenen Dechanten Peter Meidinger. „Er bat ihn dabei entweder um die Beendigung
der Mitgliedschaft bei der Pfarrerinitiative oder um ein anderes Zeichen der Distanzierung
vom Aufruf zum Ungehorsam, etwa in einer Stellungnahme“, so Prüller. Am nächsten Tag
habe Meidinger dem Erzbischof mitgeteilt, dass er unter diesen Umständen für eine
weitere Funktionsperiode nicht zur Verfügung stehe. Kardinal Schönborn habe dies zur
Kenntnis genommen und Dechant Meidinger für seinen langjährigen engagierten Dechantendienst
gedankt. Meidinger erklärte in einem veröffentlichten Schreiben an seine Mitbrüder,
er habe „die Erkenntnis gewonnen, dass 20 Jahre gediegene Dekanats-, Vikariats- und
Diözesanarbeit nicht ausgereicht haben, das Vertrauen des Herrn Erzbischofs zu gewinnen“.
Vor die Wahl gestellt, das Amt oder die Pfarrerinitiative zu verlassen, habe er sich
für die Initiative entschieden, weil ihm „dieser Vorschlag unmoralisch“ erschien.
(kap 26.06.2012 mg)