Der Papst hat einen
neuen Ansprechpartner für die Piusbrüder ernannt. Es handelt sich um den US-amerikanischen
Kurienerzbischof Joseph Augustine Di Noia. Er ist am Dienstag zum Vizepräsidenten
der Vatikankommission „Ecclesia Dei“ ernannt worden. Der Dominikaner Di Noia war bislang
Sekretär der Kongregation für die Sakramentordnung. Künftig soll er im Auftrag des
Präsidenten von „Ecclesia Dei“, des Präfekten der Glaubenskongregation, die Einigungsbemühungen
mit der traditionalistischen Priesterbruderschaft St. Pius X. koordinieren und besonders
auch die Bedenken jüdischer Gläubiger gegen eine Aussöhnung mit den Traditionalisten
zerstreuen.
Die Neuerrichtung des Amtes eines Vizepräsidenten unterstreiche
die besondere pastorale Sorge von Benedikt XVI. für die traditionalistischen Katholiken,
die bereits in Gemeinschaft mit Rom stehen, heißt es in einer Erklärung der Glaubenskongregation
vom Dienstag. Mit der Berufung eines hochrangigen Kurienleiters und erfahrenen Theologen
in dieses Amt bekräftige der Vatikan zugleich den Wunsch nach einer Aussöhnung mit
jenen traditionalistischen Gemeinschaften, die nicht in Gemeinschaft mit dem Stuhl
Petri stünden, so die Note der Glaubenskongregation. Die Kommission war 1988 für die
Betreuung jener traditionalistischen Gläubigen gegründet worden, die den Bruch des
Gründers der Piusbrüder, Erzbischof Marcel Lefebvre, mit Rom nicht mitvollziehen wollten.
Die Kommission „Ecclesia Dei“ kümmert sich generell um die Belange von Gemeinschaften
wie die traditionalistische, mit Rom verbundene Petrusbruderschaft. Sekretär der Kommission
ist Monsignore Guido Pozzo.