2012-06-25 14:52:10

Sudan: Christen unter Druck


Christen in dem Land geraten nach Ansicht der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zunehmend unter Druck. „Obwohl sich die sudanesische Regierung bei offiziellen Anlässen positiv zu Religionsfreiheit und dem Schutz der Minderheiten äußert, nimmt die Bedrängnis für Christen in diesem Lande auf besorgniserregende Weise zu“, erklärte der Sudan-Beauftragte des Rates der EKD, Volker Faigle, am Montag in Hannover. Faigle nennt als Beispiele die Zerstörung einer Bibelschule der Sudan „Evangelical Presbyterian Church“ Mitte April sowie die vollständige Verwüstung einer anglikanischen Kirche am vergangenen Montag. Beide Gebäude standen in der Hauptstadt Khartum. „Zerstörung von Kircheneigentum und Verbrennung von Bibeln sind ernsthafte Hinweise darauf, dass Christen im Sudan mehr und mehr ihr Existenzrecht strittig gemacht wird“, so Faigle. Die Taten stünden nicht nur in krassem Widerspruch zur sudanesischen Verfassung, sondern stellten auch eine eklatante Verletzung des Menschenrechts auf Religionsfreiheit dar. Nach Darstellung des anglikanischen Bischofs Ezekiel Kondo wurde die Kirche in einer Nacht- und Nebelaktion auf Anweisung des Bauministeriums unter Anwesenheit zahlreicher Sicherheitskräfte niedergerissen. Die Kirchenleitung habe sich seit Jahren um eine legale Absicherung des Kirchengrundstücks im Stadtteil Haj-Yousif bemüht; staatliche Stellen hätten eine Anerkennung aber verweigert. Die Mehrheit der rund 34 Millionen Sudanesen sind Muslime. Auch nach der Abtrennung des Südsudan im vergangenen Jahr wird das nordostafrikanische Land weiter von Unruhen erschüttert; die Lage der Menschenrechte ist unsicher.

(kna 25.06.2012 cs)








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