Der emeritierte Mailänder Erzbischof Kardinal Carlo Maria Martini hat die Einstellung
seiner wöchentlichen Leserbriefrubrik in der italienischen Tageszeitung „Corriere
della Sera“ angekündigt. Kardinal Martini begründete seine Entscheidung in der Sonntagsausgabe
der auflagenstärksten Tageszeitung des Landes mit gesundheitlichen Gründen. Martini
leidet seit mehreren Jahren an der Parkinson-Krankheit. Diese habe ihm nun ein „deutliches
Signal“ gegeben, sich aus den weltlichen Angelegenheiten zurückzuziehen und sich auf
das Reich Gottes vorzubereiten, schreibt der Kardinal. Seit 2009 beantwortete Martini
einmal wöchentlich auf einer ganzen Seite Briefe zu Fragen des Glaubens und der Lebensführung.
Der Jesuit zählt zu den populärsten Kirchenmännern in Italien und war viele Jahre
einer der maßgeblichen Figuren im Gespräch zwischen Kirche und säkularer Gesellschaft
in seinem Land.