2012-06-23 15:16:30

Nuntius in Syrien fordert Hilfe für Flüchtlinge


Der apostolische Nuntius in Syrien, Erzbischof Mario Zenari, hat Hilfe für die syrischen Flüchtlinge eingefordert: „Für den Heiligen Stuhl ist es wichtig, dass die Flüchtlinge Aufmerksamkeit bekommen und Priorität haben. Es muss die Möglichkeit geben, ihnen ohne Behinderungen Hilfe zu bringen“, sagte der Vatikanvertreter im Interview mit der Agentur adnkronos. Die aktuelle Zahl der Flüchtlinge schätzt der Nuntius auf „über eine halbe Million“. Der Papst hatte die syrischen Konfliktparteien am vergangenen Mittwoch dazu aufgerufen, die „nötige humanitäre Hilfe“ für die leidende syrische Bevölkerung zuzulassen und dabei besonders auf Kinder verwiesen. Nuntius Zenari forderte im Interview mit adnkronos die Internationale Gemeinschaft dazu auf, „in höchster Eile“ zu handeln und „mit einer Stimme zu sprechen“: „Es braucht eine starke internationale Solidarität; es wird in der Tat sehr schwierig für Syrien sein, allein aus der Krise herauszukommen, das Land hat den Weg in den Abgrund genommen, und die Internationale Gemeinschaft hat die Pflicht, einzugreifen, um all das zu verhindern.“

Kein interreligiöser Konflikt

Weiter warnte der Nuntius davor, von einer angeblichen Christenverfolgung in Syrien zu sprechen. Es gebe keinen Konflikt zwischen Christen und Muslimen, und es sei wichtig, eine solche „Panikmache“ nicht zu verbreiten, unterstrich der Vatikanvertreter im Gespräch mit der Agentur adnkronos. Weiter plädierte der Nuntius dafür, die Lage in Syrien differenziert zu betrachten: Syrien sei weder Ägypten noch der Irak, so Zenari, die Beziehungen zwischen Christen und Muslimen in dem Land zeichneten sich – bis heute – durch „Zusammenleben und Toleranz“ aus. Die Krise akzentuiere die Aufgabe der Christen, den Willen zur Solidarität und zum Frieden in Syrien zu stärken, ergänzte er. Zugleich litten sie freilich wie alle anderen Syrer auch unter der Krise.

Libanonreise „wichtig für Syrien“

Große Hoffnungen setzt der Nuntius in die Libanon-Reise des Papstes: „Ich möchte hoffen, dass der Besuch Benedikt XVI. dazu beitragen kann, dieses Land (Anm. d. Red.: Syrien) aus der aktuellen Krise zu ziehen.“ In jedem Fall sei der Libanonbesuch des Papstes „wichtig für Syrien“, so Zenari: Mit der Visite würden sich die Augen der Weltöffentlichkeit noch stärker auf das krisengeschüttelte Land richten.

(adnkronos 23.06.2012 pr)









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