Bewegungsfreiheit für die Christen im Heiligen Land hat der Lateinische Patriarch
von Jerusalem, Fouad Twal, gefordert. Die gegenwärtige politische Situation hindere
die christliche Minderheit wie auch die Palästinenser insgesamt an einem normalen
Alltagsleben und verursache großes Leid, sagte Twal am Freitag in Bethlehem. Vor einer
Delegation aus Österreich rief das Oberhaupt der Katholiken im Heiligen Land zum Gebet
für Frieden auf. Am gleichen Tag startete ein von österreichischen Christen organisiertes
Fest für Kinder in Bethlehem.
Twal betonte die Schwierigkeiten, die sich durch
den israelisch-palästinensischen Konflikt für das Leben und die pastorale Arbeit der
Kirche ergäben. „Wenige Kilometer von uns wächst eine ganze Generation junger Christen
heran, die nicht wissen, wo das Grab Christi ist, weil sie nie die Genehmigung für
einen Jerusalembesuch erhalten“, so Twal. Insbesondere die politischen Grenzen innerhalb
seiner Diözese, die Jordanien, Zypern, Israel und die Palästinensergebiete umfasst,
stellten ein großes Problem dar, zumal rund 90 Prozent des einheimischen Klerus aus
Jordanien stamme. „Nicht die Christenzahlen bereiten uns Sorge, sondern die Grenzen
und die eingeschränkte Bewegungsfreiheit“, betonte der Patriarch.