Papst an kolumbianische Bischöfe: „Katholische Identität im Austausch stärken“
Papst Benedikt XVI.
hat Kolumbiens Kirche zu einer erneuerten Evangelisierung ermutigt. Bei einem Treffen
mit kolumbianischen Bischöfen an diesem Freitag im Vatikan ging der Papst auf evangelikale
Gruppen in dem Land ein, die in Kolumbien wie auch in anderen Ländern Lateinamerikas
starken Zulauf haben. Zugleich sprach Benedikt XVI. von den Folgen einer „Krise spiritueller
und moralischer Werte“, die auch in Kolumbien spürbar sei. „Die stets sehr aktiven
Pfingstgemeinden und evangelikalen Gemeinschaften, die es nicht nur in Kolumbien,
sondern in vielen Regionen Lateinamerikas gibt, kann man nicht ignorieren noch unterbewerten.
In diesem Sinne ist es offensichtlich, dass das Volk Gottes dazu aufgerufen ist, sich
zu reinigen und seinen Glauben (…) wiederzubeleben.“ Zugleich plädierte der
Papst für einen „gelassenen und offenen Austausch“ mit anderen Christen im zunehmend
durch religiösen Pluralismus geprägten Kolumbien. Es gehe darum, sich auszutauschen,
„ohne die eigene Identität zu verlieren“, so der Papst wörtlich. Dies könne helfen,
„die Beziehungen zu verbessern“ sowie „Misstrauen und unnötige Missverständnisse zu
überwinden“. Weiter rief der Papst Kolumbiens Kirche dazu auf, ihren Einsatz für
die Schwächsten der Gesellschaft fortsetzen. Dabei erinnerte er an die Opfer von Naturkatastrophen,
von Armut und Krankheit, die Migranten sowie die Menschen, die unter der in Kolumbien
weit verbreiteten Kriminalität, dem Terror sowie dem Drogen- und Waffenhandel leiden.
Benedikt XVI. appellierte hier an die Kirche und Gläubigen: „Ich möchte sie
dazu ermutigen, diesen Weg des großherzigen und brüderlichen Dienstes fortzusetzen,
der kein Resultat menschlicher Berechnung ist, sondern der aus der Liebe zu Gott und
zum Nächsten kommt.“ (rv 22.06.2012 pr)