Die Väter des II. Vatikanischen Konzils befassten sich vor 50 Jahren mit theologischer
Entwicklung der Moderne, sie kannten aber die Postmoderne noch nicht. Das hat der
Westschweizer Bischof Charles Morerod in einem Vortrag vor Schweizer Ordensoberen
verdeutlicht. Eine wichtige Erkenntnis des Konzils sei die Verpflichtung der Kirche
zur Förderung der Menschenrechte und der Menschenwürde, sagte der Bischof, der längere
Zeit als Generalsekretär der Internationalen Theologischen Kommission bei der vatikanischen
Glaubenskongregation wirkte. Durch die Anerkennung der Menschenwürde sei ein positiveres
Bild der Kirche entstanden. Das Konzil habe zudem im Bereich der Liturgie wesentliche
Neuerungen eingeführt, aber durchaus „treu der Überlieferung", denn „tatsächlich bedeutete
die Überlieferung selber die Anpassung der einen gleichen Wirklichkeit an wechselnde
Umstände". Morerod erinnerte an das frühe Christentum, als etwa die Liturgie in Rom
zunächst auf Griechisch und erst später auf Lateinisch gefeiert wurde. (kap 21.06.2012
gs)