Der Münchner Kardinal Reinhard Marx beurteilt die möglichen Ergebnisse des UNO-Umweltgipfels
skeptisch. Die auf dem Treffen Rio+20 diskutierte „Green Economy“, also „Grüne Wirtschaft“,
müsse klarer definiert werden, erklärte der Präsident der katholischen EU-Bischofskommission
ComECE am Mittwoch in Brüssel. Nachhaltige Entwicklung verlange nicht nur einen Wandel
in der Produktion hin zu umweltgerechten und ressourcenschonenden Verfahren. Besonders
dringlich sei auch eine Veränderung des Konsumverhaltens. Die Idee der „Grünen Wirtschaft“
steht und fällt für Marx damit, wie weit arme Menschen davon profitieren. Dazu gehöre
etwa, erneuerbare Energie zu fördern, ohne dabei die Produktion von Lebensmitteln
zu gefährden. Desweiteren forderte der Präsident der EU-Bischofskommission, das UNO-Umweltprogramm
UNEP zu einer effektiveren Welt-Umweltorganisation auszubauen. Daneben müssten Kirchen,
Unternehmen und vor allem lokale Akteure konkrete Pläne im Umweltschutz vorbringen.
(kap 21.06.2012 gs)