2012-06-18 12:52:59

Österreich: Ökumenischer Friedenseinsatz


RealAudioMP3 Der Nahe Osten ist oft Schauplatz von Konflikten und – wie derzeit in Syrien – der Gewalt. Dagegen setzt der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich sein Engagement für mehr Frieden und Gerechtigkeit. Seit diesem Sonntag arbeitet die österreichische Studentin Theresa May im Rahmen des „ökumenischen Begleitprogramms in Palästina und Israel“ in einem dreimonatigen Friedenseinsatz im Westjordanland. Zu den Aufgaben der „Ökumenischen Begleiter" gehört es u. a., bei Checkpoints als Beobachter präsent zu sein, palästinensische Kinder auf dem Schulweg zu begleiten und eventuelle Schikanen und Gewaltakte gegen die Zivilbevölkerung zu dokumentieren und an entsprechende Stellen weiterzuleiten. Zuständig für das Programm ist der reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld.


„Es ist zwar nicht so spektakulär, aber ich halte es für genauso wichtig wie zum Beispiel UNO-Friedenseinsätze, dass hier Menschen – Zivilisten – bereit sind, für drei Monate sozusagen zwischen den Fronten zur Deeskalation beizutragen: Zwischen palästinensischer Zivilbevölkerung, jüdischen Siedlern und dem Militär. Das geschieht unauffällig, ist aber ein wichtiger Beitrag, um dort zum Frieden beizutragen.“


Es gebe fast täglich Zwischenfälle, deswegen sei der Einsatz nicht ungefährlich, so Hennefeld. Die Freiwilligen können durch ihre Präsenz zur Beruhigung der Lage beitragen, zeigt er sich überzeugt. Es sei ein Grundsatz des Einsatzes, nicht Partei zu ergreifen. Überhaupt sehe er die einzelnen Gruppen nicht nach Sprache und Nationalität aufgeteilt:


„Für mich verlaufen die Fronten eher zwischen den Menschen, die sich für einen gerechten Frieden einsetzen, und jenen, die das nicht wollen. Das geht in Israel und Palästina quer durch die Bevölkerung. So gesehen sind diese Freiwilligen auch Menschen, die jene Kräfte unterstützen, die den gerechten Frieden anstreben.“


Das „Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel" wurde im Jahr 2002 vom Weltkirchenrat ins Leben gerufen. Mittlerweile haben mehrere hundert „Ökumenische Begleiter" aus aller Welt diesen gewaltfreien Dienst geleistet. Aus Österreich haben bisher zwei junge Leute am Programm teilgenommen. Mayer, die dritte heimische „Ökumenische Begleiterin", soll laut Landessuperintendent Hennefeld nicht die letzte sein.


Die österreichische Koordination für EAPPI wird von der Diakonie Auslandshilfe, dem Internationalen Versöhnungsbund und der katholischen Friedensbewegung Pax Christi im Auftrag des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich gemeinsam getragen. Die Einsätze der „Ökumenischen Begleiter" erfolgen ehrenamtlich und werden durch Spenden finanziert.


(kap 18.06.2012 ord)









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