D/Brasilien: „Besser keine zu hohen Erwartungen an Rio+20“
Kurz vor Beginn des Umweltgipfels der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro hat der
deutsche Bundesumweltminister Peter Altmaier vor zu großen Erwartungen gewarnt. Es
sei zu bedenken, dass viele sehr verschiedene Partner am Tisch säßen, die alle verschiedene
Interessen verfolgten. Ihm sei deshalb klar, dass die Erwartungen nicht zu hoch gehängt
werden dürften, sagte Altmaier im Deutschlandfunk. Die Europäer wollten aber dennoch
für „substanzielle Fortschritte“ eintreten. Dazu böten sie den Schwellen- und Entwicklungsländern
„maßgeschneiderte Beratungskonzepte“ an, die beim Aufbau einer „Grünen Wirtschaft“
helfen sollen. Altmaier betonte, auch die Schwellen- und Entwicklungsländer hätten
ein Recht auf Wohlstand und Konsum. Ihnen müsse aber deutlich gemacht werden, „dass
ein Wachstum, das unter Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen stattfindet, letzten
Endes sich selbst ad absurdum führt und direkt in die ökologische Katastrophe steuert“.
Deutschland könne als Vorbild dafür dienen, dass ökonomischer Erfolg auch mit Rücksicht
auf die Umwelt möglich sei.
Auch Vatikanvertreter ist in Rio mit
dabei
Vom kommenden Mittwoch bis Freitag treffen
sich zahlreiche Staats- und Regierungschefs mit ihren Delegationen sowie Experten
aus Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen zum Gipfel „Rio+20“, um 20 Jahre
nach dem globalen Umweltgipfel in Rio über Konzepte einer nachhaltigen und umweltverträglichen
Entwicklung zu beraten. Der Vatikan ist mit einer Delegation unter Leitung des brasilianischen
Kardinals Odilo Scherer vertreten; zuvor hatte der Heilige Stuhl ein Positionspapier
zum Umweltgipfel veröffentlicht. Im Mittelpunkt der Beratungen in Rio steht das Ziel
einer „grünen Wirtschaft“, die ökonomischen Fortschritt mit Nachhaltigkeit und dem
schonenden Umgang mit Ressourcen verbindet.