Der Eucharistiekongress
in Dublin war ein beeindruckendes Erlebnis, denn man habe die Kirche „als weltweite
Familie“ erlebt. Das ist das Fazit zum Abschluss des 50. Eucharistischen Weltkongress
vom österreichischen bischöflichen Vertreter beim Weltkongress, Weihbischof Franz
Lackner. Im Gespräch mit Radio Vatikan hebt Lackner die wichtigen weltkirchlichen
Impulse dieses Großevents hervor.
„Wir können nur miteinander eine Gemeinschaft
bilden, wenn wir diese Gemeinschaft mit Christus leben und pflegen. Denn dies ist
keine Selbstverständlichkeit. Das muss man – wie ich es immer wieder auch an Jugendliche
sagen – üben. Es gehört auch ein Opfer dazu. Wenn wir das tun, dann werden die Probleme
kleiner. Wir sind auch dabei etwas zu lernen. Die Kirche muss auch lernen und eingestehen,
dass Fehler passieren. Das wurde hier in Irland sehr eindrucksvoll gezeigt.“
Beim
Buße-Versöhnung-Schwerpunkt am Donnerstag sei klarerweise auch das Missbrauchthema
nicht ausgeklammert worden, sagte der Bischof. Den Gottesdienst mit großen Bußakt,
den Kardinal Sean Brady leitete, bezeichnete Lackner als „sehr tiefes Erlebnis“.
„Natürlich
ist die Kirche in Irland – und das gilt auch für Österreich – innerlich erschüttert
und zerrüttet. Wir sind durch schwere Zeiten gegangen und wenn so etwas passiert,
dann ist alles in Bewegung. Vieles wird in Frage gestellt. Das Thema des Kongresses
war gut ausgewählt. Denn Christen sind wir vor allem durch Christus.“
Weihbischof
Lackner ist auch Sportreferent bei der österreichischen Bischofskonferenz. Zusammen
mit der österreichischen Skiweltcupsiegerin Renate Götschl hatte er beim Weltkongress
zum Thema „Sport und Glaube“ gesprochen. Der Saal sei aber viel zu klein gewesen;
viele jugendliche Interessenten hätten abgewiesen werden müssen, bedauert Lackner.
Es sei auch kein Problem gewesen, dass während des Kongresses gleichzeitig auch die
Fußball-Europameisterschaft stattgefunden hat.
„Vom Fußball kann man sehr
viel lernen. Das Kollektiv ist sehr wichtig. Nur gemeinsam kann man gewinnen. Das
ist im Glauben auch so. Wir sind als weltweite Gemeinschaft und an der Spitze der
Heilige Vater stark. Mich haben übrigens die irischen Fans in der Ukraine beeindruckt.
Ihre Mannschaft hat zwar hoch verloren und dennoch haben sie weiterhin ihr Team unterstützt.“
Der
einwöchige 50. Eucharistische Weltkongress der katholischen Kirche hatte am vergangenen
Sonntag in Dublin begonnen. Ziel war es, die Verehrung der Eucharistie weltweit zu
fördern. Insgesamt gab es rund 130 Kurse, Vorträge, Diskussionen und Zeremonien.