2012-06-13 13:32:12

Ägypten: Islamistische Mehrheit in Kommission


Die Islamisten, die die Mehrheit im ägyptischen Parlament und Senat stellen, haben auch die Mehrheit in der Kommission, die eine neue Verfassung für Ägypten ausarbeiten soll. Nach Medienangaben sind mindestens sechzig Prozent der Mitglieder in dem Gremium Salafisten und Muslimbrüder. Aber auch der liberale frühere Außenminister Amr Moussa wurde am Dienstag in die Kommission gewählt. Moussa war Ende Mai bei Vorwahlen zum Präsidentenamt gescheitert. Unter den hundert durch Wahl bestimmten Kommissionsmitgliedern sind auch der islamistische Denker Selim al-Awwa, früher ebenfalls Präsidentschaftskandidat, sowie der langjährige Oppositionelle Ayman Nour. Nour leitet die Ghad-Partei und war 2005 bei Präsidentenwahlen gegen den damaligen Amtsinhaber Hosni Mubarak angetreten. Weil Ägypten noch keine Verfassung hat, sind auch die Aufgaben des Staatschefs, der am 16. und 17. Juni für vier Jahre gewählt wird, noch nicht genau definiert. 57 Abgeordnete vor allem liberaler bzw. linker Parteien verließen am Dienstag die Versammlung, um dagegen zu protestieren, dass die Islamisten die Kommission dominieren wollen.

(afp 13.06.2012 sk)








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