Wenige Tage vor dem
Münchner Bürgerentscheid zur dritten Flughafenstartbahn haben sich im Münchner Kirchenradio
Vertreter der katholischen Kirche in Oberbayern erneut gegen den Bau einer dritten
Startbahn am Münchner Flughafen ausgesprochen. Der Kirchenrektor des Freisinger Mariendoms,
Rainer Boeck, erklärte sich solidarisch mit den Bürgern in Freising und Umgebung.
Er kämpfe für die Menschen, „die ganz enorm durch eine dritte Startbahn im negativen
Sinne betroffen wären“. Bereits mit zwei Startbahnen sei das Leben auf dem Domberg
deutlich vom Flugverkehr bestimmt. Bei ungünstigem Wetter gebe es Überflüge im Minutentakt,
„das heißt, man muss Gespräche, man muss auch Gottesdienste einfach unterbrechen und
wieder neu beginnen“. Eine dritte Startbahn würde die Lärmbelastung noch einmal erheblich
verstärken, so der Direktor des Kardinal-Döpfner-Hauses.
Für den BDKJ-Vorsitzenden
im Erzbistum München und Freising, Alois Obermaier, stellt die dritte Startbahn eine
enorme Belastung für die Umwelt dar. Außerdem sei sie wirtschaftlich völlig unsinnig.
Da nur die Münchner über die dritte Startbahn abstimmen dürfen, hat der BDKJ die Stimmpatenaktion
ins Leben gerufen. Bürger aus dem Umland könnten sich auf einer Homepage im Internet
einen Paten in München suchen, der für sie mit „Nein“ stimmt, so Obermaier.
Die
Bürger der Landeshauptstadt entscheiden an diesem Sonntag über die dritte Startbahn.
Wenn sich genügend Wahlberechtigte beteiligen und gegen den Bau votieren, ist das
Projekt gestoppt. Andernfalls läuft das Verfahren weiter. Laut Medienberichten wird
ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Befürwortern und Gegnern erwartet.